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Bleichimattweg
Bleichimattweg
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Bleichimattweg
Sanierung Wohngebäude Bleichimattweg, Pensionskasse Pensimo
Das 1956 von Godi Cordes gebaute Mehrfamilienhaus ist von der kantonalen Denkmalpflege als schützenswert eingestuft. In der Nachkriegszeit erbaut, wird das Gebäude mit genossenschaftlichem Grundgedanken der Gartenstadt-Typologie zugeschrieben. Über die Jahre hinweg wurden immer wieder kleinere, aber nicht langfristig gedachte Sanierungsarbeiten vorgenommen. Mit der geplanten Gesamtsanierung wird das Gebäude sowohl in energetischer und technischer Sicht, als auch in Punkto Materialisierung und Nutzung aufgewertet. Dabei wird die Nachhaltigkeit stets berücksichtigt: Es wird nur saniert, was notwendig ist und erhaltenswerte Bauteile (z.B. Waschtische und Armaturen) werden wiederverwendet. Während der Planungsphase wurden die Massnahmen durch frühzeitigen Austausch mit der Brandschutzabteilung und der Denkmalpflege unter Berücksichtigung der jeweiligen Interessen gemeinsam festgelegt.
Die thermisch notwendige Sanierung achtet die schützenswerte Fassade, indem die Längsfassaden innen und nur die vollflächigeren Stirnfassaden aussen gedämmt werden. Auf Grund des noch guten energetischen Wertes bleiben die neuzeitlichen Kunststofffenster erhalten. Die Oberfläche der Aussendämmung wird mit dem für die Bauzeit charakteristischen horizontal gestrichenen Putz ergänzt.
Infolge Leitungsersatz in den Küchen und Bädern wurden die engen Platzverhältnisse überprüft und zugunsten einer grösseren Flexibilität neu angeordnet. Ein Durchbruch zwischen dem Entrée und der Küche bringt den bauzeitlichen Umlauf zurück und schafft neue Durchblicke, Zugänge und eine gewisse Nutzungsflexibilität. In engem Austausch mit den Fachplanenden wurden dem Objekt entsprechende effektive Massnahmen bezüglich Schallschutzverbesserung festgelegt. So werden die Wohnungstrennwände mit Schallschutzdämmung belegt und die neuen Steigzonen gemäss heutigem Standard ausgeführt.
Die Balkone werden in Rücksprache mit der Denkmalpflege um 60 cm erweitert, wobei der bestehende Ausdruck mittels Adaption der bestehenden Geländerkonstruktion erhalten bleibt. Der Fund von blauer Farbe unter dem heutigen Weiss der Balkongeländer ist Ausgangslage für das neue Farbkonzept des schützenswerten Objekts. Die Auseinandersetzung mit weiteren Bauten des Architekten zeigt einen mutigen Umgang mit Farben. Verschiedene Elemente wurden in unterschiedlichen Farben differenziert. Ein überarbeitetes Farbkonzept bringt die über die Jahre unter weisser Farbe verdeckten Farben mit neuen Akzenten wieder in ein gesamtheitliches Erscheinungsbild.
Milena Isaak
Kaj Blattner
Marianne Baumgartner
Luca Camponovo